BAULEITUNG | Wohnungs- und Hausbau (privat + gewerblich)

„Ein erfolgreicher Bauprozess basiert auf Kommunikation, Struktur und Zeitdisziplin.“

1. Grundstück & Baurecht

  • Bebauungsplan prüfen: Nutzung, GFZ, GRZ, Höhen etc.
  • Baugrunduntersuchung: Bodenbeschaffenheit, Tragfähigkeit, Grundwasserstand
  • Erschließung: Anschluss an Strom, Wasser, Abwasser, Straße
  • Baulasten & Altlasten: Öffentliche Einschränkungen, Umweltrisiken

2. Bedarfs- und Zielplanung

  • Privat: Wohnfläche, Raumanzahl, Barrierefreiheit, Lebensphasen
  • Gewerblich: Zielgruppe, Rendite, Verwaltungskonzept

3. Planung & Architektur

  • Entwurfsplanung: Funktion, Gestaltung, Lichtführung
  • Wirtschaftlichkeit: Kompakte Bauweise, flexible Grundrisse
  • Nachhaltigkeit: Energieeffizienz, Baustoffe, Förderfähigkeit
  • Schallschutz, Wärmeschutz, Brandschutz: Gesetzliche Anforderungen

4. Genehmigungen & Auflagen

  • Baugenehmigung: Einreichplanung, Bauvorlagen
  • Brandschutzkonzept: Pflicht bei MFH und Sonderbauten
  • Barrierefreiheit: Je nach Nutzung und Bundesland verpflichtend
  • Stellplätze: Nachweispflicht je nach Satzung

5. Bauleitung & Ausführung

  • Bauzeitplanung & Koordination: Reibungsloser Bauablauf
  • Kostenkontrolle: Ausschreibung, Nachträge, Rechnungsprüfung
  • Qualitätssicherung: Bauüberwachung, Mängelmanagement

6. Recht & Verträge

  • Bauträger- oder GU-Vertrag: Gewerbliche Umsetzung
  • HOAI-Verträge: Architekten- und Planerleistungen
  • Mietrechtliche Aspekte: Wohnfläche, Schallschutz, Betriebskosten

7. Finanzierung & Förderung

  • Private Bauherren: Finanzierung, KfW, Eigenkapital
  • Gewerbliche Investoren: Rendite, AfA, steuerliche Optimierung
  • Förderprogramme: Wohnbauförderung, Energie, Klimaschutz

8. Nachhaltigkeit & Zukunftssicherheit

  • Energieeffizienz: GEG, KfW-Standards
  • Klimaanpassung: Begrünung, Regenwasser, sommerlicher Wärmeschutz
  • Digitale Infrastruktur: Glasfaser, Smart Home, Zukunftssicherheit

Aufgaben eines Bauleiters im Wohnungsbau

(privat + gewerblich)

Ein Bauleiter im privaten oder gewerblichen Wohnungsbau ist dafür verantwortlich, dass Bauprojekte technisch korrekt, wirtschaftlich effizient und termingerecht umgesetzt werden. Er ist die zentrale Schnittstelle zwischen Bauherr, Planern, Handwerkern und ggf. Behörden – sowohl auf der Baustelle als auch in der Projektsteuerung.

Hauptaufgaben im Überblick

BereichTypische Aufgaben
BauüberwachungKontrolle der Arbeiten auf Übereinstimmung mit Plänen, Leistungsverzeichnissen, Bauvertrag
Tägliche Baustellenbegehungen
Führung des Bautagebuchs
Koordination der GewerkeAbstimmung aller Handwerker und Subunternehmer
Schnittstellenmanagement zwischen Bauabschnitten (Rohbau, Ausbau, TGA etc.)
Terminplanung und -kontrolleErstellung und Pflege des Bauzeitenplans
Koordination von Anlieferungen und Baufortschritt
Einleitung von Maßnahmen bei Verzug
QualitätssicherungÜberprüfung der Ausführung nach DIN, EnEV/GEG, technischer Regeln
Kontrolle von Einbauprodukten, Anschlüssen, Dichtungen etc.
KostenüberwachungPrüfung von Nachträgen
Kontrolle der Abrechnungen
Dokumentation von Regiearbeiten
Kommunikation mit dem BauherrnRegelmäßige Rückmeldung zum Fortschritt, zur Qualität und zu Problemen
Vertretung des Bauherrn auf der Baustelle
Abnahmen und MängelmanagementOrganisation von Teil- und Endabnahmen
Dokumentation von Mängeln und Koordination der Nachbesserung
Arbeitssicherheit (mitwirkend)Kontrolle der Einhaltung von Sicherheitsvorschriften nach Baustellenverordnung
Zusammenarbeit mit SiGeKo (falls erforderlich)
Sonderaspekte im WohnungsbauUmgang mit Käufern/Mietern bei Sonderwünschen
Koordination von Bemusterungen oder Abnahmen mit Privatkunden

Unterschiede privat vs. gewerblich

  • Privater Wohnungsbau: Direkter Kontakt zum Bauherrn, oft mit beratender Funktion.
  • Gewerblicher Wohnungsbau: Projektstrukturen komplexer (Bauträger, GU, Investoren), strategisches Denken erforderlich.

Fazit

Ein Bauleiter im Wohnungsbau trägt die Verantwortung dafür, dass das Projekt im „magischen Dreieck“ aus
Kosten, Terminen und Qualität erfolgreich realisiert wird – ob für ein Einfamilienhaus oder
eine Wohnanlage mit 50 Einheiten.